Estrich
Im Rahmen einer Fußbodensanierung kommt er immer zum Einsatz – der Estrich. Hauptsächlich dient Estrich dem konstruktiv besseren Aufbau zur Verlegung von Bodenbelägen – insbesondere von Fliesen. Denn er kann preisgünstig hergestellt werden und ist äußerst streichfähig, weshalb er sich problemlos an Unebenheiten im Untergrund anpasst. Er fungiert als Wärmedämmschicht und lohnt sich daher besonders im Erdgeschoss eines Gebäudes, punktet aber auch als Trittschalldämmung, was ihn unverzichtbar für die oberen Stockwerke macht.
Welche Estricharten gibt es?
Die klassische Ausführung des Estrichs wird aus Estrichmörtel gegossen, der sich aus einer Gesteinskörnung, zum Beispiel Sand oder Kies, und einem Bindemittel wie Zement, Kunstharz oder Calciumsulfat zusammensetzt. Daneben existieren weitere Estricharten, die je nach Bestandteilen unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringen. Man kategorisiert sie nach der Art des Bindemittels und ihrer Einbauweise. Allgemein lässt sich zwischen drei Hauptgruppen differenzieren: Feuchter, schwimmender und trockener Estrich.
Fußbodensanierung mit feuchtem Estrich
Ein feuchter Estrich aus nassem Mörtel muss gründlich austrocknen, bevor er mit einem Bodenbelag versehen werden kann. Dazu muss er mindestens die Gleichgewichtsfeuchte erreichen, d. h. sein Feuchtigkeitsgehalt muss, mit dem der umliegenden Raumluft übereinstimmen.
Zementestrich: Er besteht, wie der Name schon sagt, aus Zement, einer Gesteinskörnung, wie Sand oder Kies, und einem Zusatzstoff wie Wasser. Er ist beständig gegenüber Feuchtigkeit und daher auch für Nassräume geeignet.
Calciumsulfatestrich/Anhydritestrich: Eine Mischung aus Anhydrit, einer Gesteinskörnung wie Sand oder Kies, und Zusatzstoff wie z. B. Wasser. Seine Festigkeit lässt sich verstärken, indem man Kunstharzdispersionen dazu mischt.
Kunstharzestrich/Epoxidharzestrich: Er besteht aus Kunstharzmörtel und synthetischem Reaktionsharz als Bindemittel. Der Estrich verfestigt sich durch eine chemische Reaktion auf der Baustelle. Beständig gegen Frost, Wasser und Feuchtigkeit.
Schwimmender Estrich
Schwimmender Estrich, auch Estrich auf Dämmschicht genannt, eignet sich hervorragend für die Wärme- und die Trittschalldämmung und somit auch für die Fußbodensanierung. Er wird als schwimmend bezeichnet, da die Estrichplatte sowohl horizontal als auch vertikal beweglich ist. Achtung! Die Platte sollte stets freischwimmen. Tritt sie in Kontakt zu anderen Bauteilen, können sich Schallbrücken bilden.
Fließestrich: Bequem zu verarbeiten, da er selbstständig fließt und sich verteilt. Die Wirkung der Schwerkraft lässt dabei eine glatte Oberfläche entstehen. Es dauert jedoch vergleichsweise lange, bis der Estrich trocken ist.
Heizestrich: Wird bei der Verlegung von Fußbodenheizungen verwendet. Speichert und leitet Wärme besser als andere Estricharten. Dehnt sich im erwärmten Zustand um mehrere Millimeter aus. Ist spannungsresistent.
Fußbodensanierung mit trockenem Estrich
Trockenestrich ist eine äußerst praktische Estrich-Variante und eignet sich ideal für die Fußbodensanierung. Diese Estrich-Art lässt sich schnell verlegen und innerhalb von 24 Stunden mit dem gewünschten Bodenbelag bedecken, da sie nicht erst austrocknen muss. Lediglich der Kleber, mit dem die Estrichplatten verbunden werden, sollte ausreichend Zeit bekommen, um auszuhärten. Da Trockenestrich aus Platten besteht, die aneinandergereiht werden, braucht es zum Verlegen keinen Mischer und keinen Estrich-Mörtel. Kurz gesagt: Es ist kein Spezialwerkzeug nötig. Die Estrichplatten können sogar von nur einer Person verlegt werden. Der Trockenestrich bringt deutlich weniger Gewicht mit sich als andere Estricharten, weshalb er vor allem im Ober und Dachgeschoss verwendet wird. Dort sorgt er für eine gute Wärme- und Trittschalldämmung.
Welcher Estrich ist der Richtige?
Grundsätzlich werden bei der Fußbodensanierung vornehmlich Trockenestriche eingesetzt, insbesondere aus gewichtsgründen im Ober- und Dachgeschoss. Bei der Badsanierung empfiehlt der Fachmann allerdings Epoxidestriche und bei einer Komplettsanierung im Erdgeschoss, auf der Kellerdecke oder der gesamten Bodenplatte Zementestriche. Darüber hinaus gibt es für speziellen Einzelfälle die passenden Sonderlösungen.